Sie spielen mit dem Gedanken, oder haben sich entschlossen, Böllerschütze oder Böllerschützin zu werden? Hier erfahren Sie, wie es geht!
Der Bayerische Sportschützenbund e.V. (BSSB) gibt seinen Mitgliedern die Böllerschützenordnung als Regelwerk zur Hand. Die aktuelle Fassung steht als Download auf der Website des BSSB zur Verfügung.
Böllerpulver unterliegt in Deutschland dem Sprengstoffgesetz (SprengG). Der Schütze muss demnach Inhaber einer Erlaubnis nach § 27 SprengG sein. Zusätzlich ist für jeden Böller eine gültige Beschussbescheinigung vorzuweisen, welche alle 5 Jahre zu erneuern ist. Das Böllern sollte der Gemeinde und der Polizei rechtzeitig angekündigt werden (vgl. Wegfall Genehmigungspflicht).
Zu beachten sind die Sicherheitsregeln für Böllerschützen, herausgegeben vom Bayerischen Staatsministerium.
Unsere Böller sind i.d.R. Vorderlader und werden mit sog. Böllerpulver befüllt. Dieses besteht aus Schwarzpulver mit festgelegter Körnung (2mm) und vorgegebener Abbrandgeschwindigkeit (400m/s).
Die Entzündigungstemperatur liegt bei 300°C und die Verbrennungstemperator bei 2.500°C.
Bei Böllern wird grundsätzlich unterschieden zwischen Hand-, Schaft- und Standböller, sowie Stangenbüchse/Handrohr und Böllerkanone (vgl. Böllerschießen).
Standböller, Eigenbau, Sirius 3-schüssig, Kaliber 20mm, auf Eichenholzplatte, Beschuss am 13. Mai 2013 durch das Beschussamt München; die Zündung erfolgt elektrisch.
Der Handböller (hier das Urmodell) wird später auf einer selbstgebauten Kopierfräse in Nussholz gefräst, nennt sich dann der "Original Ammerseer", Lauf Kaliber 18mm. Das Design orientiert sich an historischen, bayerischen Böllern.
Im Frühjahr 2013 bauten wir unsere erste Kanone. Das Kanonenrohr hat eine Länge von 80cm, Kaliber 50mm und wiegt etwa 50kg.
Im Sommer 2014 kamen zwei weitere Kanonen vom Kaliber 28 hinzu.
Das Böllerschießen ist ein uralter Brauch, der seinem Ursprung nach bis ins 14. Jahrhundert zurückreicht. Ausgangspunkt war der tiefverwurzelte Aberglaube an Dämonen, welche man durch Lärm zu vertreiben gedachte (vgl. Lärm-Brauchtum).
In den letzten Jahrzehnten erfährt das Schießen mit Böllern wieder regen Zuspruch und es haben sich viele neue Böllergruppen gebildet. Allein in Bayern pflegen heute etwa 700 Vereine und mit rund 10.000 aktiven Mitgliedern unser Brauchtum (Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Verbraucherschutz und Umwelt)
Heute findet das Schießen zu besonderen Anlässen wie Fronleichnam, Kirchweihen, Hochzeiten oder als Ehrensalut zu Beerdingungen statt.